Abschied ist ein bisschen wie sterben. Diese Textpassage des gleichnamigen Liedes von Katja Ebstein aus dem Jahre 1980 trifft auch ein wenig auf die Frauenriege zu, was im Besonderen beim Traktandum Anträge zum Ausdruck kam. 22 der 24 Frauen stimmten dem Antrag «Auflösung des Riegenvorstandes per 31.12.2015» zu, zwei enthielten sich ihrer Stimme. Das Votum fiel wohl eindeutig aus, allen war klar, dass es nur diese Lösung geben kann, emotional war es für die meisten der anwesenden Frauen aber kein leichter Entscheid. Ein Grossteil ist seit Jahren oder gar Jahrzehnten dabei, da gibt «frau» etwas lieb Gewonnenes nicht einfach so leichtfertig aus den Händen.
Roman Gmür, der zusammen mit Philipp Signer als Vertreter des Gesamtvereins in der Runde sass und bei entsprechender Wahl künftiger Präsident des Gesamtvereins wird, gab aber Entwarnung: «Ich kann euch beruhigen, so viel wird sich gar nicht verändern. Die Frauenriege bleibt die Frauenriege und ich bin mir sicher, ihr werdet auch in Zukunft noch viele schöne, gesellige Stunden miteinander verbringen.»
Letzte Präsidentin
Somit geht Annemarie Rutz als letzte Präsidentin der Bazenheider Frauenriege in die Geschichte ein. Sie gab vor einem Jahr ihren Rücktritt bekannt, und weil sich keine Nachfolgerin finden liess, operierten die übrig gebliebenen Vorstandsfrauen als Vierer-Team. So war es Wilma Priore, die durch die letzte Hauptversammlung führte, Rita Gmür präsentierte als Kassierin zum sechstenmal die Zahlen, Regula Ganz war als Beisitzerin vor Ort und an Aktuarin Andrea Lüthi lag es, das Gesprochene auf Papier zu bringen.
Während Wilma Priore und Andrea Lüthi am letzten Freitag ihren Rücktritt bekanntgaben, bekleiden Rita Gmür und Regula Ganz den Übergangsvorstand bis zum 31. Dezember 2015. Unterstützung erhalten sie von Revisorin Ida Scherrer. Mit Beginn des nächsten Jahres wird Rita Gmür die Frauenriege als Delegierte im Gesamtverein vertreten. Leiterin der Frauenriege bleibt wie bis anhin Claudine Brunner.
Wahlen und Ehrungen
Spätestens bei den Traktanden Wahlen und Ehrungen hellten sich die teils traurigen Gesichter wieder auf. Nun kamen Blumen ins Spiel und dies nicht zu knapp, weil es einiges zu feiern gab. Den grössten Applaus erntete Rösli Gähwiler, sie ist seit den Anfängen der Frauenriege dabei, also seit einem halben Jahrhundert. Ida Scherrer, Annemarie Rutz und Luzia Ehrat bringen es gemeinsam auf 60 Jahre oder anders ausgedrückt, alle drei gehören seit dem Jahre 1995 dazu. Wertschätzung erfuhren auch Olinda Koch und Andrea Lüthi für ihr Zehn-Jahr-Jubiläum. Danach bekamen die Hände keine Verschnaufpause, denn es galt noch die fleissigsten Turnerinnen zu würdigen. Einen lückenlosen Besuch konnte Marlen Näf (34 Stunden) vorweisen. Ihr folgen Rosmarie Raschle (33), Vreni Mader und Theres Forrer (jeweils 32) sowie Sonja Gehrig und Rita Gmür (beide 31). Die Frauenriege zählt total 25 Mitglieder. Nebst den Abgängen von Andrea Lüthi, Anja Eberl, Nina Bührer und Ida Holenstein, sie wechseln in die Aktivriege, hiessen die Anwesenden Helena Egli und Pia Brunner als neue Mitglieder willkommen. Ihren Austritt gab Martha Rüegg. Sie turnt schon länger nicht mehr mit, bleibt dem Verein aber als Ehrenmitglied verbunden. Nach gut einer Stunde war der geschäftliche Teil der 50. und letzten Riegenversammlung beendet.
Riegenreise nach Hamburg
Spätestens wenn der Antrag zur Annahme der neuen Statuten an der Hauptversammlung des Gesamtvereins im März gutgeheissen wird, werden die Frauen spüren: Die Frauenriege bleibt die Frauenriege. Vor allem dann, wenn die Riegenreise im Juni nach Hamburg geht und «man(n)» etwas neidisch zu Hause bleiben muss.
Bericht: Beat Lanzendorfer