Oder: Warum die Jugireise auch wirklich eine Jugireise war.

Zugegeben, wenn man von einer Jugireise spricht, haben die meisten gleich das Bild von wandernden Kindern im Kopf. Dass dies dieses Jahr nicht der Fall war – oder zumindest nur für gut 4min, lag daran, dass sich die Leiterschar etwas weniger reisiges, dafür mehr ausflugiges vorgenommen hat.

Kommuniziert wurde nur das Datum und der Treffpunkt. Wohin es gehen soll behielten die Leiter:innen für sich. Und so trafen sich die 36 Kids pünktlich am Morgen des 19. Junis am Bahnhof in der Meinung die Reise mit dem Zug anzutreten. Als sie dann aber vom Car abgeholt wurden (von Holenstein Reisen), war bereits die erste Erwartung der Kinder eliminiert. Und so bliebt das Ziel der Reise weiterhin ein Geheimnis. Man merkt, bereits jetzt wurde das Wort «Reise» zweimal erwähnt, was sicher ein Hinweis darauf ist, dass es sich um eine Reise gehandelt hat. Aber zurück zur – naja – Reise eben.

40min nach dem Einstieg ins Fahrzeug verliess man den Car beim Pestalozzi-Schulhaus in Rorschach wieder. Den Kindern wurde nun der grossartige Plan der Leiter:innen erklärt. Man würde nun gute 2h bei 35°C dem Bodensee entlang wandern. So richtig viel Faszination löste der Plan nicht aus. Aber da zuerst einmal zu Mittag gegessen wurde, schob man dieses Problem mit dem Wandern mal auf die lange Bank.

Der Pfiff von Gabriel riss die Kids aus dem Spielen zurück in die Realität. Man solle sich nun besammeln, einmal den Platz fätzeln und sich für die Wanderung bereitmachen. Die Schar verliess also das Schulgelände und befand sich 4min später beim «Fägnäscht», einem Indoor-Spielplatz und Trampolinpark. Einige clevere Köpfchen hatten sich bereits gedacht, dass man sich nicht auf eine müssige Wanderung aufmacht und sicher noch eine Alternative wartet. Auch fiel das Wort «Trampolinpark» bereits im Car, was von den Leiter:innen jedoch gekonnt überhört wurde. Nun aber war das Geheimnis definitiv gelüftet und die Energie in den Kinderbeinen war erstaunlicherweise plötzlich wieder bei 150%. Was so ein Planwechsel ausmachen kann!

Im Fägnäscht wurden die Kinder aufgeteilt, einmal diejenigen, welche den Trampolinpark besuchen wollten und dann die anderen, welche den grossen Indoor-Spielplatz aufsuchten. Für 90min waren sämtliche 72 Kinderbeine sowie die grossen Latschen einiger Leiter:innen nun beschäftigt, gegen die Schwerkraft anzukämpfen. Dass es in den grossen Räumlichkeiten selbst auch beinahe 30°C warm war und die Kinder entsprechend ins Schwitzen kamen, störte die wenigsten. Natürlich waren die Trinkflaschen nach 90min Dauerhüpfen aber definitiv alle leer und mussten für die Heimreise wieder aufgefüllt werden. (Ha! Wieder eine Reise im Satz verbaut!)

Alle Kinder durchgezählt und zurück auf dem Pausenplatz des Pestalozzi-Schulhauses ging es nochmal aufs Fussballfeld und die grosse Schaukel, bis dann auch bereits Sepp Holenstein mit dem Car vorfuhr.

So kamen die Kinder und Leiter:innen pünktlich gegen 16:30 wieder am Bahnhof Bazenheid an, wo manch ein Zug-Passagier nicht schlecht über all die Eltern auf dem Perron staunte, die alle in die falsche Richtung schauten. Kein Wunder, der Car fuhr schliesslich nicht auf den Schienen vor.

Keine 10min später war von den Kindern nichts mehr zu sehen. Die Leiter:innen schlossen den Tag somit ebenfalls ab.
Und was wäre der Bericht, wenn am Ende nicht noch einmal das Wort «Reise» stehen würde. Also, hier kommt es: Reise.

 

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